2. S-Bahn-Stammstrecke München: UVS, LBP, saP und FFH-Vorprüfung
Den aktuellen Projektfortschritt können Sie auf der Projektwebseite zur 2. S-Bahn-Stammstrecke der DB Netz AG verfolgen.
Aufgabenstellung
- Bei dem Vorhaben handelte es sich um den Neubau einer 2. S-Bahnstrecke parallel zur bestehenden Stammstrecke im Innenstadtbereich von München. Eingriffsrelevant waren neben den oberirdischen Bahnanlagen v.a. die Notausstiege, die neuen Haltepunkte mit den Zugangsbauwerken sowie die für Zwischenlagerung von Aushubmassen vorgesehenen Bereitstellungsflächen.
- UVS: Beurteilung der vorhabenspezifischen Auswirkungen auf die Schutzgüter nach UVPG, insbesondere Beurteilung der Auswirkungen der oberirdischen Anlagen (Notausstiege, Haltepunkte, Bahnanlagen) sowie der Bereitstellungsflächen.
- LBP: Ermittlung des Bedarfs an Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für Eingriffe in den Naturhaushalt und Entwicklung eines Maßnahmenkonzeptes mit Schwerpunkt landschafts- und stadtbildgerechte Einbindung der neuen Bahnanlagen sowie Schaffung trocken-magerer Standorte, nicht zuletzt für Eidechsen.
- aP: Prüfung, ob Verbotstatbestände nach § 44 Abs.1 BNatSchG bei Arten des Anhang IV FFH-RL oder europäischen Vogelarten erfüllt werden; Betroffenheitsanalyse auf Einzelartebene und auf Ebene von ökologischen Gilden (Fledermäuse, Reptilien, Vögel).
- FFH-VorP: Prüfung, ob das Vorhaben zu erheblichen Beeinträchtigungen des Natura 2000-Gebietes „Nymphenburger Park mit Allee und Kapuzinerhölzl" (DE-7834-301) führen kann.
Wichtige Daten und Besonderheiten
Untersuchungsgebiet: rd. 1300 ha (UVS), rd. 900 ha (LBP)
Bauwerke: 10 km Streckenlänge, hiervon 8 km unterirdisch sowie 3 Bereitstellungsflächen mit rd. 11 ha Fläche
- Das Vorhaben befindet sich innerhalb eines dicht besiedelten Innenstadtbereiches mit entsprechend hohem Konfliktpotenzial beim Bau von Rettungsschächten und S-Bahnstationen.
- Der oberirdische Streckenanteil befindet sich im Bereich zweier ostwest-verlaufender Bahnachsen, die eine hohe Bedeutung als Frischluftschneise, als Sichtachse und nicht zuletzt als eine wichtige ökologische Verbindungsachse zwischen Freiräumen der Innenstadt und der Stadtrandbereiche aufweisen.
- Besondere artenschutzrechtliche Anforderungen ergaben sich durch das Vorkommen von Mauer- und Zauneidechsen im Bereich trocken-magerer Standorte entlang der Bahnachsen. Hieraus resultierten Maßnahmen zur Entwicklung optimal strukturierter Eidechsenhabitate mit Anreicherung von Habitatrequisiten (Sonnenplätze und Eiabla-gemöglichkeiten).
- Über den eingriffsnahen Ausgleich hinaus wurde am südwestlichen Stadtrand eine große Fläche als Biotopkomplex aus Magerwiesen und Gehölzstrukturen auf ehemaligen Ackerflächen entwickelt (Oberbodenabschub, Heudruschansaat, Gehölzinseln, Habitatrequisiten für Zauneidechse) unter Berücksichtigung des Schutzes der Feldler-che.
- Um Doppelbearbeitungen zu vermeiden, erfolgte die Bestandsbeschreibung und –bewertung für Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) und Landschaftspflegerischen Be-gleitplan (LBP) in einem eigenständigen Band (Grundlagen der Umweltplanung).
Leistungen
- Kartierung von Biotoptypen und Realnutzungstypen
- Umweltverträglichkeitsstudie (UVS)
- Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP)
- Artenschutzrechtliche Prüfung (aP)
- FFH-Vorprüfung für ein Natura 2000-Gebiet (FFH-VorP)
Den aktuellen Projektfortschritt können Sie auf der Projektwebseite zur 2. S-Bahn-Stammstrecke der DB Netz AG verfolgen.
Auftraggeber | DB ProjektBau GmbH, NL Süd |
Bearbeitungszeitraum | ifuplan seit 2011, 2005 – 2010 (persönliche Referenz Jürgen Frontzek und Dr. Maria Altmann) |
Untersuchungsraum | Landeshauptstadt München |
Auftragnehmer | ifuplan |
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