PlanToConnect - Sicherung des ökologischen Verbunds durch Raumplanung
Warum ist es wichtig, Fragen der biologischen Vielfalt, der Klimaanpassung und des ökologischen Verbunds in die Raumplanungssysteme und die Territorialpolitik der Alpenländer zu integrieren? Das Projekt PlanToConnect setzt sich mit der Sicherung des ökologischen Verbundes mithilfe der Instrumente der Raumplanung auseinander. Es wird vom Interreg-Alpenraumprogramm kofinanziert und wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert.
Aufgabenstellung
Die Auswirkungen von menschlichen Aktivitäten, von Infrastrukturen und des Klimawandels gefährden zunehmend Lebensräume und Ökosystemfunktionen. Schutzgebiete sind für die Erhaltung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme unerlässlich. Um wirksam zu sein, müssen sie durch „ökologische Korridore" miteinander verbunden werden, um ein kohärentes Netzwerk aus grünen und blauen Infrastrukturen zu bilden. Dieses Netz besteht z. B. aus Flüssen, Feuchtgebieten, Wiesen und Wäldern, die den Genfluss, die Migration und die Anpassung von Arten ermöglichen.
Dabei werden folgende Strategien, Konzepte und Initiativen der Bundesregierung bzw. unter Beteiligung des Bundes aufgegriffen:
- MKRO-Leitbilder 2016 im Bereich Schaffung großräumiger Freiraumverbünde
- Nationale Biodiversitätsstrategie und CBD-Ziele zur Ausweitung von geschützten Gebieten an Land und Wiederherstellung ökologischer Funktionen (zudem das von der EC geplante EU Nature Restoration Law und damit zusammenhängende National Restoration Plans)
- Umsetzung des Bundeskonzeptes Grüne Infrastruktur (BKGI) und dessen Anwendung in Fach- und Raumplanungen
- Aufgreifen der WBGU-Mehrgewinnstrategie „Effektive, vernetzte Schutzgebietssysteme“, ergänzt um mögliche Synergien im Bereich der Erneuerbaren Energien (Wind, PV)
- Umsetzung der Alpenkonvention (Protokolle Raumplanung und Naturschutz) und der EUSALP (Joint Paper on Spatial Planning)
Geplante Ergebnisse
Gerade durch die Bearbeitung im grenzüberschreitenden und transnationalen Kontext sowie die Skalierung in der raumplanerischen Praxis kann das Projekt zu einer deutlichen Verbesserung der ökologischen Konnektivität auf Ebene des Gesamtalpenraums wie auch im deutschen Alpenanteil und seiner intra- wie interregionalen Vernetzungsstrukturen beitragen. Daher freut es uns besonders, dass die Regierung von Oberbayern im Hinblick auf die dort anstehenden Regionalplan-Fortschreibungen Interesse an PlanToConnect bekundet hat und das Projekt als formeller Beobachter verfolgen wird. Ein weiterer Mehrwert des Projektes aus deutscher Sicht ist, dass das kürzlich eingerichtete AlpPlan-NetzwerkAlpPlan-Netzwerk der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft (ARL) eingebunden ist und über das Projekt Kontinuität für dieses internationale Netzwerk geschaffen werden kann.
Projektpartnerschaft
ifuplan ist Teil der PlanToConnect-Partnerschaft, die 11 Institutionen aus 5 Alpenländern umfasst. Die Projektpartner von PlanToConnect werden mit Stakeholdern in Pilotgebieten zusammenarbeiten, um eine alpine Raumplanungsstrategie für den ökologischen Verbund und ein Paket zum Aufbau von Kapazitäten für ihre Umsetzung zu entwickeln und zu testen. Ziel ist es, die wichtigsten grenzüberschreitenden Gebiete für die Planung des ökologischen Verbunds zu identifizieren und raumplanerische Möglichkeiten für deren Erhalt und Verbesserung auszuloten.
- SI UIRS Stadtplanungsinstitut der Republik Slowenien (Koordinatorin)
- AU SIR Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen
- AU E.C.O. Institut für Ökologie
- DE ifuplan Institut für Umweltplanung und Raumentwicklung
- DE Universität Würzburg
- IT Region Venetien
- IT Eurac Research
- IT Gemeinde Sondrio
- IT Stiftung Polytechnikum Mailand
- FR ALPARC – das Netzwerk Alpiner Schutzgebiete
- FR Asters Organisation für die Erhaltung der Naturräume in Hochsavoyen
Auftraggeber |
Dieses Projekt wird von der Europäischen Union im Rahmen des Interreg-Programms Alpine Space mit 75% aus dem ERDF-Fond gefördert. Weitere 18,71% werden vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) bezuschusst. |
Fördermittel |
Gesamte förderfähige Kosten: 2.461.927 € Unterstützung aus EU-ERDF-Mitteln: 1.846.446 € Fördersumme BMUV: 50.000 € |
Bearbeitungszeitraum | 01/11/2022 – 31/10/2025 |
Untersuchungsraum | Alpenraum, in Deutschland Oberallgäu |
Auftragnehmer | ifuplan Institut für Umweltplanung und Raumentwicklung GmbH & Co. KG |
Ansprechpartner |
Stefan Marzelli Christina Miller |
Links:
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