ÖSKKIP Ökosystemleistungen von Stadtregionen – Kartieren, Kommunizieren und Integrieren in die Planung zum Schutz der biologischen Vielfalt im Klimawandel
Städte und ihr Umland müssen allein aufgrund ihrer hohen Bevölkerungszahlen zahlreiche Anforderungen an die Natur erfüllen. Daher ist die Bereitstellung von Leistungen der Natur (Ökosystemleistungen) und deren Sicherung in diesen Räumen von sehr großer Bedeutung. Dies schließt die Regulation der Auswirkungen des Klimawandels, wie Hitzestau (Wärmeinseleffekt) und Starkregenereignisse ein, die sich in Städten und ihrem Umland zunehmend bemerkbar machen. Durch die zunehmende Urbanisierung und den damit einhergehenden Flächenverbrauch verschärft sich die Situation gerade in München noch weiter.
Münchner Parks bieten Erholungsleistungen inmitten einer großstädtischen Infrastruktur
(Bildquelle: ifuplan)
Dem möchte das Forschungsvorhaben ÖSKKIP begegnen, indem es untersucht, wie Ökosystemleistungen (ÖSL) in die Raumplanung integriert werden können. Diese reichen von den lebensnotwendigen, versorgenden Leistungen der Natur (z.B. Nahrung, sauberes Wasser) über regulierende (z.B. Kaltlufterzeugung, Hochwasserretention) bis hin zu kulturellen Ökosystemleistungen (z.B. Erholung, Ästhetik).
Die Inanspruchnahme von Ökosystemleistungen reicht weit über das eigentliche Stadtgebiet hinaus und erfordert die Intensive Zusammenarbeit zwischen Stadt und Umland (Bildquelle: ifuplan)
Mit Hilfe dieser ÖSL wird gleichzeitig dem Schutz der biologischen Vielfalt in Stadtregionen Rechnung getragen. Ziel ist es Handlungsempfehlungen zu erarbeiten, die Entscheidungsträger der Politik und die Beschäftigten der Stadtverwaltungen umsetzen können. Zweimal im Jahr sind dafür Workshops geplant, zu denen potenzielle Handlungsakteure eingeladen werden sollen.
In den zwei Projektmodellregionen Rostock und München sowie zwei ausgewählten umliegenden kleineren Städten soll eine Erhebung von ÖSL stattfinden. Für München sollen hierfür neben der Landeshauptstadt München, der Landkreis München sowie die angrenzenden Landkreise Starnberg, Fürstenfeldbruck, Dachau und die Stadt Dachau eingebunden werden.
Basis hierfür sind vorhandene Daten sowie partizipative räumliche Erfassungen und Bewertungen. Damit sollen Effekte des Klimawandels auf Biodiversität und Ökosystemleistungen identifiziert werden sollen. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei auch die Entwicklung von geeigneten Kommunikationsinstrumenten zur Förderung der inter- und transdisziplinären Zusammenarbeit, Stadt-Umland-Kooperationen sowie zur Erhöhung des gesellschaftlichen Stellenwerts von ÖSL und Biodiversität.
Gefördert durch:
Das Projekt ist Anfang 2017 als Teil der Nationalen Strategie zum Schutz der Biologischen Vielfalt (NBS) gestartet und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung 4 Jahre gefördert.
Partner:
Neben ifuplan sind die HafenCity Universität Hamburg als koordinierender Partner und das Institut für Physische Geographie und Landschaftsökologie der Leibniz Universität Hannover beteiligt.
Weitere Informationen unter: www.oeskkip.de