Klimafestes und wassersensibles Auerbergland – Landschaften und Siedlungen gemeinsam widerstandsfähiger machen

Der Bodenloser See bei Burggen in Bayern im Projekt Auerbergland von ifuplan

Aufgabenstellung

Die 14 Gemeinden der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Auerbergland e.V. stellen sich in den Landkreisen Landsberg, Weilheim-Schongau und Ostallgäu den Herausforderungen des Klimawandels. Mit fachlicher Unterstützung durch ifuplan arbeiten sie daran, Landschaft und Siedlungsbereiche widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels – insbesondere extreme Wetterereignisse – zu machen und gleichzeitig Lebensqualität zu sichern und Biodiversität zu erhalten. In enger Zusammenarbeit mit der ILE werden Grundlagen für eine multifunktionale und klimaresiliente Nutzung von sensiblen Flächen erarbeitet.

Hauptauftraggeber: ILE Auerbergland e.V.
Bearbeitungszeitraum: 2023 – 2025
Untersuchungsraum: ILE Auerbergland
Auftragnehmer: ifuplan

 Vorgehen

  1. Sammlung und Aufbereitung klimarelevanter Daten

Viele Gemeinden hatten bislang nur einen begrenzten Überblick über verfügbare klimarelevante Daten, die für die Bewertung und Maßnahmenplanung von Landschaften notwendig sind. Im Rahmen des Projekts wurden diese Daten zusammengetragen und in Übersichtskarten dargestellt.

  1. Konzentrationsbereiche für Biodiversität und Wasser

Basierend auf den gesammelten Daten wurden Flächen mit hoher Relevanz und großem Potenzial für Biodiversität und Wasserrückhalt im Auerbergland identifiziert und kartographisch dargestellt. Diese Hinweiskarte stellt eine Grundlage für die Verortung multifunktionaler Maßnahmen dar.

  1. Beteiligungsprozess

Im Rahmen von Beteiligungsprozessen wurden bereits realisierte relevante Projekte in den Gemeinden erfasst und zentrale Erfolgsfaktoren sowie Hemmnisse und Chancen für eine klimasensible Landnutzung identifiziert.

  1. Maßnahmenkatalog für die Gemeinden

Gemeinsam mit den Gemeinden wurden multifunktionale Maßnahmen ausgewählt, mit deren Hilfe die Landschaften und Siedlungen des Auerberglandes klimafest und wassersensibel werden können. In 11 zugehörigen Maßnahmenblättern wurden in verständlicher Sprache mögliche Zielflächen (Flächentypen) und Umsetzungs- und Nutzungsstrategien ausgearbeitet sowie Beratungs- und Fördermöglichkeiten identifiziert. Praxisbeispiele aus der Region veranschaulichen die Machbarkeit und Wirksamkeit möglicher Maßnahmen.

  1. Betrachtung von Pilotflächen

Um der ILE den Einstieg in konkrete Projekte zu erleichtern, lieferten Gemeinden Vorschläge für Flächen, auf denen Maßnahmen umgesetzt werden können. In Kooperation mit einem Studienprojekt am Lehrstuhl für Hydrologie und Flussgebietsmanagement der TUM werden für diese Pilotflächen geeignete Maßnahmen und erforderliche Umsetzungsschritte möglichst praxisnah skizziert.

Das Projekt ist ein beispielhafter Ansatz, wie durch interkommunale Zusammenarbeit, bestehende Ressourcen und Datengrundlagen, Austausch, sowie praxisnahe Lösungsansätze ländliche Räume klimaresilienter und zukunftsfähig gestaltet werden können. Es wurde ein methodischer Ansatz entwickelt, wie Regionen auf dem Weg zu Schwammregionen fachlich begleitet werden können

Leistungen

    • Erhebung und Analyse klimarelevanter Daten
    • GIS-basierte Datenanalyse und Kartenerstellung
    • Erstellung eines Katalogs für multifunktionale, klimafeste und wassersensible Maßnahmen
    • Vorbereitende Planung für Pilotflächen
    • Beteiligung der Gemeinden und Experten durch Interviews und Workshops