Beratung des Bundes zum Raumplanungsprotokoll der Alpenkonvention – Arbeitsgruppe Raumplanung und Nachhaltige Entwicklung

Seit 2021 berät ifuplan gemeinsam mit dem Geographischen Institut der Universität Erlangen-Nürnberg das Bundesbauministerium bei der Umsetzung des Raumplanungsprotokolls der Alpenkonvention. Im Mittelpunkt steht dabei die Arbeitsgruppe Raumplanung und nachhaltige Entwicklung der Alpenkonvention und die Bearbeitung ihrer Mandatsaufgaben.

Hauptauftraggeber: Bundesministerium für Wohnen, Bau und Stadtentwicklung (BMWSB)
Bearbeitungszeitraum: 2016 – aktuell
Untersuchungsraum: Alpenraum
Auftragnehmer: ifuplan / Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Aufgabenstellung

Das Raumplanungsprotokoll ist eines der acht Umsetzungsprotokolle der Alpenkonvention. Im Mittelpunkt steht die Unterstützung des BMWSB als Leitung der Arbeitsgruppe Raumplanung der Alpenkonvention. Für die zweijährigen Mandatsphasen erhält die Arbeitsgruppe jeweils Mandatsausgaben zur Bearbeitung bis zur nächsten Alpenkonferenz, bei deren Ausarbeitung die Auftragnehmer das BMWSB bzw. die Arbeitsgruppe unterstützen.

Ausgangssituation

Der Alpenraum ist gekennzeichnet von einer Reihe von Herausforderungen bei der räumlichen Planung und der Raumentwicklung. Er ist zugleich ein Natur- sowie Lebens- und Wirtschaftsraum für rund 14 Mio. Bewohnerinnen und Bewohner, als auch ein Raum des grenzüberschreitenden Austauschs in der Mitte von Europa. Auch wenn die Raumplanung überwiegend nationalstaatlich konstitutiert ist, so haben doch viele räumliche Herausforderungen eine starke grenzüberschreitende und alpenweite Dimension, die ein konzertiertes Handeln der Alpenstaaten erfordern.

Aus diesem Grund wurde auf Initiative Deutschlands 2021 von der Alpenkonferenz die „Arbeitsgruppe Raumplanung und nachhaltige Entwicklung“ eingerichtet. Deutschland wurde mit dem Vorsitz betraut und hat diesen auch in der aktuellen Mandatsphase inne. Die bisherigen Themen reflektieren den querschnittsorientierten Charakter der Arbeitsgruppe. In der ersten Mandatsphase wurde eine Bestandsaufnahme der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Raumplanung und Raumentwicklung erstellt, die neben der Literatur- und Internetrecherche auch Expert*inneninterviews mit Raumplanungsakteuren aus allen inneralpinen Grenzräumen umfasste.

Ein weiterer Schwerpunkt der bisherigen Arbeiten ist die Bearbeitung des Umsetzungspfades Raumplanung im Rahmen des Klimaaktionsplans 2.0 der Alpenkonvention. Darin wurden für den Raumplanungssektor Themen identifiziert, die zur Erreichung der mittel- und langfristigen Klimaziele für den Alpenraum beitragen. Dazu gehören die Verringerung des Flächenverbrauchs mit dem Ziel der Flächenkreislaufwirtschaft, die Berücksichtigung der qualitativen Dimension des Bodenschutzes und raumplanerische Strategien zum Umgang mit Wachstum und Schrumpfung. In der Mandatsphase 2023/2024 wurde mit dem Prozess der Erarbeitung einer Alpinen Raumentwicklungsperspektive begonnen. Aus Basis einer Themeneingrenzung werden indikatorenbasierte Themenanalysen erstellt und in einem Partizipationsprozess reflektiert.

Ansatz

Für die regelmäßigen Abstimmungen der Arbeitsgruppe Raumplanung erarbeiten die Auftragnehmer jeweils Fachbeiträge zur Mandatsbearbeitung. Diese werden sowohl bilateral mit den einzelnen Alpenländern sowie auf Ebene der Arbeitsgruppe abgestimmt. Die Querschnittsorientiertung der Arbeitsgruppe Raumplaung spiegelt sich auch in Kooperationen mit anderen thematischen Arbeitsgremien der Alpenkonvention sowie der EUSALP und dem AlpPlan-Netzwerk wider.

Produkte

Es wurden unter anderem folgende Produkte erarbeitet, die auf der Seite der Arbeitsgruppe Raumplanung abrufbar sind:

  • Bestandsaufnahme der grenzüberschreitenden raumplanerischen Zusammenarbeit im Alpenraum
  • Zusammenstellung von Flächensparzielen im Alpenraum und Herausforderungen bei ihrer Umsetzung
  • Bodenfunktionen und Raumplanung – Internationaler und nationale Workshops
  • Synopse von Leitfäden zur Innenentwicklung der Alpenstaaten