ifuplan hat im Rahmen des Projektes ÖSKKIP („Ökosystemleistungen von Stadtregionen – Kartieren, Kommunizieren und Integrieren in die Planung zum Schutz der biologischen Vielfalt im Klimawandel“) in Zusammenarbeit mit der HafenCity Universität Hamburg an einer Publikation mitgewirkt, die nun veröffentlicht wurde:
Titel: Governance of Ecosystem Services: A Plea for a New Perspective on Ecosystem Services for Land-use Planners.
Zeitschrift: European Spatial Research and Policy
Die Integration des Ökosystemleistungs-Ansatzes in die Flächennutzungsplanung wurde und wird mit großem Forschungsinteresse beobachtet. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses steht dabei der Zusammenhang zwischen der Stadt- und Regionalplanung einerseits und dem gesellschaftlichen bzw. menschlichen Wohlergehen andererseits.
In diesem Zusammenhang erwies sich das Thema Governance als nützlich, um den Zusammenhang zwischen Ökosystemleistungen und Planungsprozessen zu untersuchen. Der Begriff Governance zielt allgemein auf die informelle Steuerungs- und Regelungsstrukturen moderner Gesellschaften ab – beispielsweise der Zugang und die Wirkkraft von Netzwerken, Partizipationsmöglichkeiten, Lobbyismus etc.). Diese existieren neben formellen Strukturen und gewinnen zunehmend an Bedeutung.
In dieser explorativen Fallstudie wurden die Governance-Strukturen der Stadt- und Regionalplanung in zwei deutschen Fallstudienregionen (München und Rostock) untersucht, um Einsichten hinsichtlich der Rolle und den Wert von Ökosystemleistungen bei den Planungsakteuren zu gewinnen. Es wurden leitfadengestützte Interviews geführt, um relevante Parameter zu identifizieren, die die Integration von Ökosystemleistungen in die Entscheidungsfindung im Rahmen der Stadt- und Regionalplanung erleichtern.
Auf Grundlage der gewonnen Ergebnisse zeigt sich, dass es einen Perspektivwechsel bezüglich Ökosystemleistungen in der Planungspraxis braucht. Der Artikel plädiert dafür, dass anstelle von ökologischen oder ökonomischen Bestrebungen der Beitrag von Ökosystemleistungen zum menschlichen Wohlbefinden in den Mittelpunkt der Aushandlungsprozesse gestellt werden sollte. Die Kommunikation des menschlichen Wohlbefindens als übergreifendes Ziel könnte das Potenzial haben, Ökosystemleistungen von der sektoralen zur sektorübergreifenden Planung zu verlagern.
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